vonBodo Naser
Bei Fire Department 3 von Monte Cristo bleibt in Sachen Löscharbeiten so ziemlich alles beim Alten. Wer sich beim Brandbekämpfen in fünf Ländern nicht die Finger verbrennen will, ist trotzdem gut bedient. Denn das kürzlich bei Frogster Interactive erschienene Spiel weckt den Hobby-Kommandanten in euch.
Backdraft, Flashover und Co.
Was ist ein „Backdraft“? Ein Effekt, der bei Unterdruck kombiniert mit einem Schwelbrand zustande kommt. Öffnet dann jemand die Türe, bekommt das fast schon ausgegangene Feuer plötzlich wieder Luft, die brennbaren Gase entzünden sich und verwandeln alles in eine Flammenhölle. Das bei
Die angekündigte Story ist eher ein Reinfall, da sie nur einen dürftigen Rahmen für dieMissionen liefert. |
Feuerwehrleuten gefürchtete Phänomen wird auf Deutsch lapidar „Rauchgasexplosion“ genannt und kommt neben dem „Flashover“ auch in Fire Department 3 vor. Außerdem trägt ein bekannter Actionfilm von 1991 mit Kurt Russell diesen Titel. Woher ich das als blutiger Laie in Sachen Brandbekämpfung weiß? Ganz einfach: das und mehr lernt man im Tutorial, das wie ein Feuerwehrlehrgang aufgezogen ist.
Zugeknöpft gibt sich jedoch die Story des Feuerwehrspiels, die ich in der Vorschau noch als interessant bezeichnete. Die angekündigte Hintergrundgeschichte, die sich quer durchs Spiel ziehen sollte, kommt einfach nicht auf den Punkt. Doch eigentlich verdient sie die Bezeichnung auch gar nicht, denn sietaucht nur sporadisch mal im kurzen Intro und in den Tagebucheinträgen auf, die jeder der insgesamt 13 Missionen vorausgehen. Es ist von einem Feuerwehrmann die Rede, der wegen eines Fehlers geschasst wurde, dessen Gesicht entstellt ist und der nun auf Rache sinnt. Eine große Rolle spielt das ganz gewiss nicht, so dass ihr euch voll auf die Löscharbeiten konzentrieren könnt.
Keine Zeit für Müßiggang
Langeweile kommt trotzdem selten auf, wofür der Ablauf der knackigen Missionen sorgt, für die es drei Schwierigkeitsgrade gibt, die alle eine Herausforderung darstellen.
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Ihr bekämpft Feuer in Forschungseinrichtungen, in der belebten Innenstadt oder auf Parkplätzen. Obwohl es vor jedem Einsatz ein Briefing gibt, geht es zunächst meist darum, die genaue Lage zu erkunden. Dafür bleibt aber kaum Zeit, da es meist sofort ans Löschen geht. Ihr müsst Teilziele erreichen, wie etwa ein Tor zu öffnen, einen wertvollen Gegenstand zu schützen oder einen wichtigen Raum zu löschen. Öfters passiert etwas Unterwartetes und ein weiteres Haus steht in Flammen. Dann heißt es aufsitzen, um rasch dorthin zu eilen.
Fast immer müsst ihr gleichzeitig noch ein paar Verletzte retten, die ihr trotz Minikarte in all dem Qualm und Feuer erst einmal finden müsst. Lasst ihr zu viele sterben, ist das schon das vorzeitige Ende des Einsatzes. Anders als in der Preview ist es nicht mehr möglich, zwischen dem Retten von Brandopfern und dem Löschen zu wählen. Das gilt auch in den paar Missionen, die nicht so sehr im geskripteten Korsett stecken wie der Rest. Ansonsten heißt es Punkt für Punkt abarbeiten. Dieselben Missionen lassen sich auch kooperativ per LAN oder Internet im Multiplayer spielen, was aber mangels eigener Community kaum einen Anreiz bildet. Den bieten schon eher die Bonus-Missionen, dennoch ist der Multiplayerteil wenig ergiebig.Zu mehreren hat also Emergency 4die Nase vorn.
Jeder ein Held
Leute aus den Flammen retten, Opfer zum Krankenwagen tragen – das beherrschen alle Feuerwehrleute ebenso wie das schiere Löschen. Ansonsten wird Spezialisierung groß geschrieben, so dass es Techniker, Männer mit Gasmaske, Hundeführer und Sanitäter gibt. Nur der Techniker kann z.B.
Nur ein bisschen Qualm hie und da. Noch sieht alles ganz nett aus, bis der Feuerteufel zuschlägt. |
Generatoren wieder in Gang bringen, damit elektrische Apparaturen laufen. Wenn eure Leute nicht ausreichen, könnt ihr zum Glück öfters Verstärkung anfordern, was dann aber einige Zeit dauert. Dann rückt vielleicht ein Schaumlöschteam an, denn nur dieses kann bestimmte Arten von Feuer löschen, die sich aus Öl oder Benzin nähren. Das ist z.B. immer dann nötig, wenn ein Auto in die Luft fliegt. Leider könnt ihr euer Startteam nicht selbst auswählen.
Das Verhalten des eigenen Teams ist nicht immer durchdacht, da sie bisweilen kopflos agieren. Grundsätzlich müsst ihr einen Feuerwehrmann nur in die Nähe des Feuers bringen und er löscht automatisch, was sehr praktisch ist. Wo er löscht, ist aber nicht immer unbedingt intelligent. Auch die Sanitäter sind auf Löschen abonniert, so dass ihr das Raustragen der Verletzten extra per Maus befehlen müsst. Kommt ein Sani vom Transport eines Opfers zurück, macht es sich sofort an den nächsten Verletzten, sondern löscht stattdessen das Feuer. Ansonsten habt ihr auch noch die Möglichkeit, heroischen Einsatz zu fordern, worauf das Team wie die Weltmeister löscht.
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